Die Blut-Hirn-Schranke beschreibt einen körpereigenen Filter, der das Gehirn vor toxischen Stoffen schützt. Mit Image Brain Barrier wird dieses Konzept eines Filters auf die Bildrezeption übertragen: Was schützt unser Gehirn vor den möglicherweise schädlichen Auswirkungen der kognitiven Verarbeitung eines Bildes?
Für den Fotografiekritiker A. D. Coleman stellt prinzipiell jede Fotografie eine Manipulation unserer Realität dar. Bildschirme bzw. die dort abgerufenen Bilder und Filme werden von uns jedoch täglich als Möglichkeit zur Welterfahrung genutzt. Ein Phänomen der Postmoderne, welches durch die Restriktionen der Covid-19 Pandemie und die damit einhergehende Immobilität noch verschärft wurde.
In einer Videoinstallation aus statischen Filmaufnahmen wird auf diese kollektive Erfahrung der Immobilität während der Pandemie verwiesen. Demgegenüber stehen inszenierte Fotografien, die als eigene Bildwirklichkeit einen subtilen Bruch mit der Realität erzwingen. Ziel der Arbeit ist ein Verständnis für die Notwendigkeit eines Filters, der uns und unser Gehirn vor Brüchen mit der Wirklichkeit schützt.