humans and landscapes beschäftigt sich mit dem Umgang des Menschen mit der Natur:
Wie erschließen sich die Menschen die Natur? Wie versuchen sie, die Natur zu verstehen und was hat es damit auf sich, wenn sie besondere, einzigartige Landschaften aufsuchen? Wie verstehen wir Natur und Landschaften? Ist es das Medium Fotografie und sein alltäglicher Umgang, der genau diese Trennung und gleichzeitig eine Aneignung von Natur bewirkt?
Seit 2014 beschäftigt sich JSP mit diesen Fragen. Auf seinen Reisen in Nationalparks, hauptsächlich in Nordamerika, sammelt er fotografische Eindrücke und nähert sich so dem Thema. Er verfolgt einen dokumentarischen Ansatz und distanziert sich von den eigentlichen gesellschaftskritischen Fragen, indem er einen Schritt zurücktritt, um die Bühne der abgebildeten menschlichen Szenen in den Landschaften einzubeziehen.
Aus einer Fülle von Bildern sind Leuchtkästen – teilweise raumbezogen als Installationen – als Teil von Ausstellungen konzipiert worden. Die Fragen, die die Fotografien ansprechen, wirken unterschwellig. Eine behutsam zurückhaltende Gesellschaftsstudie, die trotz ihres klaren Themas eine nachdenkliche Stimmung erzeugt und das abbildende Medium behutsam einbezieht.
Die letzte These konzentriert sich auf die Urbanisierung der Nationalparks selbst. Wiederum dokumentarisch, aber weniger zurückhaltend, wird der Blick weg von den Landschaften und Menschen, in die Besucherzentren, in die Tempel der Nationalparks gelenkt und damit die auf die Spitze getriebene Aneignung von Natur greifbar gemacht.
Mit Hilfe eines Mediums, das in seiner Unermesslichkeit versucht, der Gewalt der Landschaft selbst gerecht zu werden, erreicht der Massentourismus ein neues Niveau: Filme, die in einseitig inszenierten Kinosälen präsentiert werden, die Informationszentren zu eigenständigen Attraktionen machen.
human(‚)(s) (and) landscape(s) ist nun eine Videoarbeit, die eine Domestizierung der Natur durch den Menschen zeigt, aber durch ihre nüchterne und objektive Betrachtung es dem Betrachter selbst überlässt, sich eine Meinung zu bilden. Die Filme werden in voller Länge gezeigt, auch in den Kinosälen. Diesen wird ein separater, alternativer Dokumentarfilm gegenübergestellt, in dem die urbanen Reisestrukturen selbst einbezogen werden. Diese Gegenüberstellung thematisiert den Kontrast zwischen inszenierter Realität als Attraktion und einem zurückhaltenden Blick auf urbane Einflüsse auf die Natur.